Ursprünglich stammt die Quitte aus dem östlichen Kaukasus und dem Transkaukasus.
Dank der Römer ist sie seit langem aber auch in unseren Breiten beheimatet. Heute
werden Quitten vor allem in Asien und Europa angepflanzt. In Deutschland ist der
erwerbsmäßige Anbau eher selten; in Baden-Württemberg und im Rheinland erreicht
man jedoch gute Fruchtqualitäten.
Quitten sind schon lange als Obstbaum in Kultur bekannt, jedoch zeitweilig
bei uns fast in Vergessenheit geraten. Mittlerweile feiert die Quitte
allerdings eine Renaissance. Früher gab es viele verschiedene Sorten,
heute sind vor allem die rundlichere Apfelquitte sowie die längliche
Birnenquitte zu finden. Quitten gehören zu den Rosengewächsen und sind
mit Äpfeln und Birnen verwandt. Als eine der spätesten Obstsorten des
Jahres kann die Quitte bis in den November hinein geerntet werden.
Quitten sind reich an Ballaststoffen, Kalium, Folsäure, Eisen sowie Vitamin C und
Vitamin A. In einer Quitte steckt mehr Vitamin C als in einem Apfel. Seit der Antike
schreibt man Quitten eine heilende Wirkung bei Fieber, Husten, Magen- und
Darmproblemen zu. Übrigens: Die Quitte ist auch Namensgeberin für unser Wort
„Marmelade“. Denn das portugiesische Wort „Marmelo“ heißt übersetzt „Quitte“.
Die gelbe, aromatisch duftende Frucht hat in der Regel einen pelzigen Flaum auf
der Schale. Vor dem Kochen muss dieser Flaum mit einem Lappen abgerieben werden,
denn er enthält ätherische Öle, die den Geschmack beeinflussen. Im Inneren der
Quitte verbirgt sich ein Gehäuse mit Kernen.
Roh sind Quitten in der Regel ungenießbar: Durch den hohen Gehalt an
Gerbstoffen schmeckt das Fruchtfleisch holzig, hart und bitter. Gekocht
ähnelt ihr Geschmack stark dem von Äpfeln und Birnen. Sie finden
Verwendung für Gelees und Konfitüren, Kompott, Dörrobst oder Chutneys.
Im asiatischen Raum werden jedoch Quitten angebaut, die zum direkten
Verzehr geeignet sind und auch keinen pelzigen Flaum haben.